Arbeitgeber lieben diesen Trick 🤑
Bis zu dem Moment, wo ich meine restlichen 28 Tage Urlaub und Gleitzeit für 130 Stunden einreiche und dann für zwei Monate weg bin.
Dann lacht der Chef nicht mehr und ich schaue aus der Ferne dem Desaster zu
Und dann besteht Chef (völlig zurecht) drauf den Urlaub in 2-Wochen-Teile zu splitten
Mache ich doch gern, zwei Wochen, direkt im Anschluss die nächsten zwei Wochen und so weiter :P
Du klaust eine 50% Stelle…
Dafür kann man übrigens im Zweifel eine Abmahnung bekommen.
12 Stunden darfst du am Tag gar nicht arbeiten. Und sowohl dein Chef als auch du müsst dafür sorgen das einzuhalten.
Ich weiß, bringt aber relativ wenig. Die könnten mich kündigen, wenn sie denn genug Leute hätten, um es sich zu trauen, ich betreue 1/3 der Themen im Projekt und wir bekommen einfach keinen Nachschub.
In der alten Firma war es tatsächlich weitaus schlimmer. Da hat sich niemand um das Wohlbefinden von den Mitarbeitern gekümmert.
Nach drei Wochen mit über 12 Stunden täglich, Übernachtung in der Firma, Arbeit am Samstag, etc. hatten wir die Deadline gerade geschafft. Nach zwei Wochen 8-Stunden-Tag kam der Teamleiter und sagte “jetzt habt ihr zwei Wochen Entspannung gehabt, war ja fast wie Urlaub, jetzt könnt ihr ja wieder 110% geben, denn die nächste Deadline steht an”. Wir haben uns alle gedacht “ja du Arsch, du warst auch derjenige, der viel zu viel angenommen hat, als dass das Team das ableisten könnte”.
Heute hat die Firma kein Team mehr und der Kunde hat sich auch verabschiedet. Leider hat es sich nicht besonders auf die Zahlen ausgewirkt, weil wir mit den Projekten eh nichts verdient haben, weil der Einkauf in Firmen wohl als Einstellkriterium “maximal genug Gehirnzellen zum eigenständigen Atmen, ansonsten überqualifiziert” hat. Dafür hat man das Dutzend Mitarbeiter in den Burnout getrieben, für Verlustängste, Blockieren der Konkurrenz und endlos rote Zahlen.
Merkt euch: Finger weg von Projektarbeit, die Kohle ist verführerisch, aber gleicht nicht die Nachteile aus.
So langsam glaube ich, dass der einzig richtige Weg ist, alle Projekte links und rechts scheitern zu lassen, statt sich unnötig anzustrengen. Wie oft habe ich erlebt, dass man eine Zeit lang durch die Hölle geht, um es noch irgendwie zu retten und wenn die Manager dann sehen, dass es auch so klappt, rollen sie die Hölle als Standard aus.
Irgendwie widersprichst du dir da aber selbst.
Du sagst, sie könnten dich einfach kündigen, wenn sie genügend Leute hätten. Am Ende sagst du aber, dass man sich nicht unnötig anstrengen soll.
Sofern man nicht in der Probezeit isty gibt es echt keinen grünen weshalb man sich da so ausbeuten lassen sollte.
Bin leider so gestrickt und kann nicht aus meiner Haut. Vielleicht eines Tages bin ich schlauer und lasse mich nicht mehr so über den Tisch ziehen, wer weiß.
Was ich meinte, war, sie können mich ruhig kündigen, wenn ihnen nicht gefällt, dass ich dumm genug bin, mich emotional zu sehr an den Erfolg des Projekts zu binden und in dem Zuge das ASG breche, andererseits werden die es wohl nicht tun, weil wir aktuell unterbesetzt sind.
Dass ich mich nicht so überanstrengen soll, weiß ich, genauso, wie ein Raucher weiß, dass es ungesund ist, jedoch fällt es mir schwer, dieses Verhalten einzustellen, allein dadurch, dass ich emotional an meinen “Shortcomings” (aus meiner sichelt gesehen) knabbern muss.
Selbiges Problem habe ich auch bei vielen Hobbies, die ich aufgrund meines Drangs zum Perfektionismus nicht mehr ausführe. Niemals ist etwas gut genug, es hätte mindestens so gut sein müssen, wie von einem ganzen Team.
Auf der Arbeit kann ich mit Lob aus diesem Grund auch nichts anfangen (“hatte auch besser sein können”) und Kritik haut dann natürlich extra stark rein.
Ich selber weiß, dass ich Banane bin, aber bisherige Versuche, das entspannter anzugehen waren leider fruchtlos
Wie werde ich ein “Oh nein, schon wieder so lange gearbeitet!” Mensch statt ein “Ich kann mich zu nichts aufraffen” Mensch?
Die beiden Optionen schließen sich leider nicht aus.
Letzteres bin ich jeden Morgen, ersteres 1-3x die Woche. Mein sortierter Papiermüll steht auch noch seit 3 Wochen hier rum, Steam habe ich nach zwei Tagen mit jeweils 8-10 Stunden Spielzeit seit knapp einer Woche nicht mehr angefasst.
Motivation ist ein Pendel und ich liege angeschnallt auf der Bahre (>!Die Grube und das Pendel-Referenz!<)
Der Fehler liegt im zweiten Schritt. Dieser müsste heißen “Im Handbuch ist mir wieder ein Fehler aufgefallen. Aber das schaff ich heute nicht mehr. Lass das lieber auf den nächsten Arbeitstag verschieben, auch wenn ich mich dann wieder einlesen muss. Dem Chef ist das im Zweifelsfall eh egal, solange ich meine Arbeit erledige. Für Freiwilligendienst wird man sowieso nicht bezahlt.”
Ernsthaft, selten so ne Selbstverarsche gelesen…
Gebongt, ich hab’ Probleme, Zeug einfach liegen zu lassen. Auch, wenn ich einen Tag nicht so produktiv war, geht es mir ziemlich nahe, ich will halt meinen Job vernünftig machen.
Kann man sich das als neurologische Behinderung anrechnen lassen? Frage für einen Freund :)
Ab ner bestimmten persönlichen Last muss man sich halt fragen, ob es das wert ist. Und vor allem wem wie viel. In den meisten Fällen kalkulieren Manager nicht mit 100% Effizienz und meiner Erfahrung nach kräht da kein Hahn nach, ob du das jetzt heute oder morgen fertig machst (solange keine Deadline ansteht).
Außerdem wollen zumindest die Manager die ich hatte explizit nicht, dass man 12h-Schichten schiebt, weil das wiederum für sie Probleme bereiten kann.
Als jemand der in der Vergangenheit auch zu viel darauf gegeben hat, immer einen ausgezeichneten Job zu machen, rate ich dir, es einfach mal auszuprobieren, Sachen am Ende des Tages liegen zu lassen, wenn die Stunden voll sind. Meiner Erfahrung nach kräht da im Normalfall kein Hahn danach, und das schlechte Gewissen legt sich mit der Zeit auch und macht einer realistischeren Sichtweise Platz.
Das soll übrigens keinesfalls bedeuten, dass man die Arbeit weniger ernst nimmt oder sie einem keinen Spaß mehr macht. Lediglich, dass man das Konzept der Erholung ernst nimmt und man sich seltener als Clown sieht… ;)
Aber immer. Es ist nicht nur Arbeit, sondern auch andere Projekte. Und plötzlich ist man 12h am Rechner. Auch nicht so geil :/
Nach der Arbeit Anno 1800 spielen war bisher der größte Fehler :D
“Nur noch eine Lieferkette optimieren. Wie, das undankbare Pack will mehr Brot? Oh mann, dann baue ich noch ein paar weitere Bäckereien, Mühlen und Getreidefelder…”
Um dann um 3 Uhr morgens geschockt festzustellen, dass in fünf Stunden der nächste Termin ansteht
Projektbuch führen. Tagsüber aufschreiben, was man weshalb tut, abends was die nächsten Schritte am Morgen wären. Pünktlich Feierabend machen. Am nächsten Tag wiederholen.
Projektbuch führen. Tagsüber aufschreiben, was man weshalb tut
Betritt Bühne links: JIRA, das langsamste, fetteste Stück Sch@#!e an Projektverfolgung, was jemals das Licht der Welt erblickt hat. Wurde nicht allzu lange her als Pflichttracking eingeführt, damit der Kunde einen Überblick hat mit der Aussage “dokumentiert alles”.
Daneben noch ein separates Fass aufmachen und ich kann jemanden unterbeauftragen, der meine Arbeit erledigt, während ich Stati pflege 🥲
abends was die nächsten Schritte am Morgen wären.
Habe ich mittlerweile aufgegeben. Ich plane quasi gar nichts mehr. Kam ursprünglich aus einem Bereich der Dokumentation, wo man eine Beauftragung systematisch abgearbeitet hat. “Hier ist die Beauftragung, es sind ca. 800 Dokumente, bitte abarbeiten”. Da hat man sich Pläne für die Woche gemacht und konnte den Batzen normal abarbeiten.
Aktuell arbeite ich an einem Thema
- während der Kunde anruft und zu einem anderem Thema schnellstmöglich eine Änderung haben will, mir dazu den Bildschirm teilt und alles besprechen will
- während die Entwicklungsabteilungen einen fragen ob man für noch nicht gestartete Anleitungen einen finalen Stand abschicken kann
- während der Projektmanager einen ausfragt, wie sehr man ausgelastet ist und ob ich Arbeit von einem anderen Kollegen übernehmen kann und was man heute bereits bearbeitet hat
- während Ticketanfragen kommen, wo ganze Blöcke kurz vor oder noch öfter nach dem Redaktionsschluss komplett überarbeitet werden sollen
- während die Übersetzungsdienstleister und der Kunde einem im Nacken hängen, weil bei der Übersetzung etwas schiefgelaufen ist und man als Redakteur diese beheben kann, da die Übersetzer keinen direkten Zugriff auf die Inhalte haben, schließlich wartet der Druck darauf
- während die Rechtsabteilung an die Tür klopft und Änderungen in Formulierungen verlangt, während das Terminologiegremium neue Anforderungen vorbeischickt, wonach “ab sofort” für alle in Bearbeitung befindlichen und kommenden Baureihen Begriffe ausgetauscht werden sollen
- während…
Meine Arbeit gleicht aktuell eher dem Durchqueren der Zubat-Höhle in Pokemon. Man will einfach nur durchkommen, aber bei jedem Schritt kommt ein kack Zubat angeschissen, um einen zu nerven 😅
🤝